Chronik der
Luftsportvereinigung Neuss e.V.

Chronik der Luftsportvereinigung Neuss e.V.

Hülchrath (1966 - 1984)

Über die Beziehungen von Johannes Kamps zum Bauern Adolf Degen kamen wir 1966 in Hülchrath endlich zu unserem ersten eigenen Modellfluggelände.

Die einzigen Nutzer der Wiese beim Degenhof waren wir allerdings nicht.Am Samstag Nachmittag wurde das Feld nach Protesten meistens nicht ganz freiwillig geräumt. Zurück blieben dann zahlreiche Tellermienen, die nicht nur an den frisch geputzten Schuhen ihre Spuren hinterließen.
Auch die wertvollen Modelle litten sehr, wenn sie bei Start oder Landung von den Fladen ausgebremst wurden.

Unter der fachkundigen Anleitung von Walter Höning wurde an vielen Samstagen nicht Modell geflogen, sondern Startbahn betoniert. Schon damals war das Verhältnis zwischen arbeitender und Verantwortung tragender Bevölkerung unausgeglichen.

Gleichzeitig wurde ein Schutzzaun errichtet, sodass ab sofort nicht nur gefahrlos aufgerüstet, sondern auch gefeiert werden konnte.

Und das wurde in den folgenden Jahren auch ausgiebig getan.
Jede Gelegenheit wurde zum Aufenthalt am Platz genutzt, und alle Familienmitglieder wurden mitgebracht.

Wieder war es unser Schriftführer Walter Höning, der uns für die nächsten Samstage Arbeit verschaffte.
Nach der Fertigstellung eines Objekts des Bauvereins war eine Baubude abzugeben, groß genug, um auf unserem Flugplatz als Behausung zu dienen.
Endlich hatte der Verein auch ein Vereinsheim, es musste nur demontiert und wieder aufgebaut werden.

Zaghafte Kontakte zu befreundeten Vereinen führten 1972 zum ersten Dreistädte-Wettbewerb mit den Segelfliegern aus Düsseldorf und Hilden in Zons.
Ausgetragen wurde der Wettbewerb auf den Rheinwiesen zwischen Zons und Dormagen.

Bald wurde daraus der Vier-Städte-Wettbewerb, Büderich gesellte sich dazu.

Die Beteiligung an den Wettbewerben war immer sehr rege.

Auf unserem Flugplatz wurde inzwischen das Huckepackfliegen immer beliebter.
Wenn der Motor des Big Lift dann endlich lief, konnten die Segler gefahrlos auf große Höhen geschleppt werden.

Die Hubschraubertechnik ging an unserem Verein auch nicht spurlos vorbei.
Es vergingen aber Jahre, bis der erste Hubschrauber einigermaßen in der Luft kontrolliert werden konnte.

Bis heute bestehen geblieben ist die Verbundenheit mit der Modellfluggruppe (MFG) Koblenz und dem Luchtfaartclub Maastricht.
Pfingsten 1979 fand zum ersten Mal ein Sportleraustausch mit Koblenz statt. Modellfliegen ist ja schließlich auch ein Sport, also kamen auch Modellflieger aus Koblenz nach Neuss, um mit uns einen Wettbewerb auszutragen.
Hier Frank Töpfer von der Modellfluggruppe Koblenz mit seinem Doppeldecker.

Zwei Jahre später fuhr unsere Abordnung zum sportlichen Vergleichskampf nach Koblenz. Die Koblenzer hatten ihrerseits schon eine länger bestehende Partnerschaft mit Maastricht.
Es lag also nahe, daraus 1983 einen Drei- Städte- Wettbewerb werden zu lassen, zum ersten Mal ausgetragen in Koblenz-Rübenach.

Unser damaliger Erster Vorsitzender Hans Havers überreicht das Gastgeschenk an den Ersten Vorsitzenden der MFG Koblenz, Frank Töpfer.

Im darauf folgenden Jahr fand dann der Drei-Städte-Wettbewerb das erste Mal in Neuss statt.

Hier die Wettbewerbsleitung mit Hans Havers und Walter Höning bei der Arbeit.

Extra für dieses Ereignis hatten wir einiges an Arbeit und Zeit investiert; Die Vereinshütte neu angestrichen und einen Gehweg neu verlegt.

Kurz darauf eröffnete uns der Eigentümer, dass er beabsichtigt, im kommenden Jahr nach Kanada auszuwandern. Sein Bauernhof war bereits verkauft und sollte ein Pferdehof werden. Das hieß für den Verein: Schluss mit Fliegen in Hülchrath. Nach der Saison 1984 mussten wir schweren Herzens Vereinshütte und Startbahn abreißen und standen wieder mal ohne Fluggelände da.